Nachrufe auf Dieter Zimmer, Stephan Fink und Prof. Dr. Siegfried Quandt
Binnen weniger Wochen hat der Presseclub Wiesbaden drei wichtige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens als Mitglieder verloren.
Bereits am 17. Juni verstarb Dieter Zimmer im Alter von 84 Jahren. Der gebürtige Leipziger war nach Studium und Ausbildung von 1972 bis 2002 als Redakteur beim ZDF angestellt. In dieser Zeit moderierte er solche wichtigen Fernsehformate wie das ZDF-Wahlstudio, das ZDF-Sonntagsgespräch oder die Sendung „Ganz persönlich“. Zimmer war zudem ein erfolgreicher Schriftsteller, der mit seinen Romanen immer wieder in seinen Geburtsort Leipzig zurückkehrte. So zum Beispiel mit dem Erfolgsbuch „Für’n Groschen Brause“. Einige seiner Werke wurden später verfilmt. Durch einige Schlaganfälle war Dieter Zimmer zwar in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Das hielt ihn aber nicht davon ab, mit Ehefrau Ulrike als Stammgast bei den Veranstaltungen des Presseclubs anwesend zu sein.
Völlig überraschend verstarb am 14. August Stephan Fink. Der Wiesbadener Unternehmer, Mitgründer der Kommunikationsagentur Fink & Fuchs, wurde nur 66 Jahre alt. Fink war in Wiesbaden, aber auch weit darüber hinaus glänzend vernetzt und wegen seiner sympathischen Art äußerst beliebt. Der Experte für strategische Kommunikation war nicht nur ein erfolgreicher Unternehmer, sondern ein stets hilfsbereiter Unterstützer. Seine Firma, die er mit Martin Fuchs bereits 1988 gegründet hatte, gilt als eine der kompetentesten Agenturen auf dem Gebiet der IT-Kommunikation. Erst vor wenigen Jahren hatte sich Fink aus der Unternehmensleitung zurückgezogen. Dafür war er vielfältig ehrenamtlich in „seiner“ Stadt aktiv. In der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden war er in das Präsidium gewählt worden und leitete den von ihm mitgegründeten Ausschuss „Kreative Wirtschaft“. Mitglied war Fink auch im Förderkreis der Freunde des Museums Wiesbaden, eines seiner vielen Herzensprojekte.
Wenige Tage später, am 18. August, ist Professor Dr. Siegfried Quandt im Alter von 88 Jahren an den Folgen eines Unfalls in Wiesbaden verstorben. Quandt hatte sich als Historiker und Kommunikationswissenschafter an der Universität Gießen einen Namen gemacht. Im Studiengang Fachjournalistik Geschichte beschäftigte er sich intensiv mit der medialen Darstellung, was zu einer engen Zusammenarbeit mit dem Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte, Guido Knopp, führte. Als Autor zahlreicher Bücher über Politiker und Politik war Quandt über sein Fach hinaus bekannt. Viele Jahre führte er den Deutschen Fachjournalistenverband und gehörte ob seiner Fachkenntnis zahlreichen Jurys an, die Preise für Journalisten vergaben. Noch vor wenigen Monaten gehörte Professor Quandt zu den treuen Besuchern der Jours fixes des Presseclubs und beteiligte sich intensiv an deren Diskussionen.
Presseclubvorsitzender Stefan Schröder bedauerte zutiefst den Verlust dieser prominenten Mitglieder, die sich mit Empathie und fachlicher Brillanz am Clubleben beteiligt hätten. Den Hinterbliebenen spricht er im Namen aller Mitglieder ein herzliches Beileid aus.